Flecken im Teppich? Mit welchen Hausmitteln man sie wieder loswird

2022-12-08 11:58:55 By : Mr. Jonny yu

Von Laura Graichen | 31. August 2022, 12:46 Uhr

Landen die mit Schokolade beschmierten Kinderhände auf dem Wohnzimmerteppich, ist schnelles Handeln gefragt. Wie man Schokoladen-, Wein- oder Kaffeeflecken aus einem Teppich effektiv entfernen kann, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Ein Raum kann schnell ungepflegt und schmuddelig wirken, wenn Flecken auf dem Teppich zu sehen sind. Jedoch ist es oft gar nicht so leicht, sie zu entfernen. Die Mittelchen aus dem Drogeriemarkt helfen auch nicht immer. Um die eigenen Nerven zu sparen und keine Zeit zu verschwenden, helfen diese Tipps dabei, Flecken auf dem Teppich zu entfernen.

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Am besten greift man beim Entfernen von Flecken nicht gleich zu chemischen Reinigern, sondern bedienen sich im Haushaltsschrank. Hier eine Übersicht der Mittel, die man verwenden kann. Und eine Erklärung, wie man sie anwenden muss.

Als Erste Hilfe bei dem Entfernen von Flecken auf einem Teppich dient Mineralwasser. Das Wasser einfach auf den Fleck gießen und den dadurch gelösten Schmutz mit einem Handtuch oder Microfasertuch aufsaugen.

Backpulver ist wegen seines Natrongehalts ein echtes Wundermittel gegen Flecken und Schmutz – und bekämpft zudem schlechte Gerüche. Nachdem man das Pulver auf den Fleck gestreut hat, heißes Wasser dazugeben. Dadurch werden die Fasersporen geöffnet. Das Ganze über Nacht einwirken lassen.

Am nächsten Tag das Pulver vorsichtig abtupfen. Bei Bedarf kann man den Vorgang einige Male wiederholen. Übrigens: Sowohl Mineralwasser als auch Backpulver eignen sich sehr gut für die Entfernung von Kaffeeflecken.

Den Zitronensaft muss man nur auf den Fleck auftragen und mit einem Tuch behutsam aufwischen. Aber Vorsicht: Der Saft kann den Teppich bleichen, weswegen die Verwendung nur für helle Teppichböden ratsam ist.

Essig funktioniert ähnlich wie Zitronensaft und empfiehlt sich ebenfalls nur für helle Teppiche. Um einen Fleck zu entfernen, muss der Essig zu gleichen Teilen mit Wasser gemischt, auf den Fleck getupft und anschließend vorsichtig aufgewischt werden.

Auch mit Salz kann man Flecken aus einem Teppich entfernen und ist die Rettung bei Rotweinflecken. Man muss es sofort auf die betroffene Stelle streuen und warten, bis es die Flüssigkeit aufgesaugt hat. Das Salz muss danach nur noch weggesaugt werden. Übrigens: Wenn der Rotwein bereits eingetrocknet ist, helfen Weißwein, Mineralwasser und Essigwasser.

Glasreiniger eignet sich bei hartnäckigen Flecken. Zur Entfernung muss man nur ein bisschen aufsprühen, das Ganze trocknen lassen und danach ausbürsten.

Rasierschaum ist die kostengünstigere Alternative zum Teppichschaum. Allerdings muss man darauf achten, dass er keine Zusatzstoffe enthält und ungefärbt ist – ansonsten schadet er dem Teppich. Die Anwendung ist simpel: den Schaum auf den Fleck auftragen, vorsichtig mit einer Bürste einarbeiten und zu guter Letzt absaugen.

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Löschpapier eignet sich hervorragend für die Entfernung von Wachsflecken. Man muss das Papier nur auf den Fleck legen, mit einem Bügeleisen darüberfahren und die Stelle föhnen. Durch die Hitze löst sich das Wachs und wird vom Löschpapier einfach aufgesaugt.

Handelt es sich bei dem Fleck auf dem Teppich, um einen eingetretenem Kaugummi, dann helfen Kühlpacks, um ihn zu entfernen. Einfach eins auf den Kaugummi legen, warten, bis dieser hart ist und anschließend aus den Fasern des Teppichs lösen.

Ein absoluter Alleskönner ist auch bei Teppichflecken die Gallseife. Mit ihr muss der Fleck einfach vorsichtig und unter Beachtung der genannten Grundregeln für die Reinigung behandelt werden.

Ein einfaches Helferlein bei Schokoladenflecken sind herkömmliche Eiswürfel. Ein paar davon in einem Beutel einfach auf die Stelle legen, bis die Schokolade gefroren ist und sich herausbrechen lässt.

Wenn die Hausmittel nichts bewirken, oder man keine zur Hand hat, müssen die klassischen Reinigungsmittel her, um Flecken zu entfernen. Doch auch bei ihnen muss eine genaue Anwendung eingehalten werden.

Vor dem Auftragen von Teppichschaum sollte man ihn an einer kleinen Teppichstelle testen. Auf diese Weise kann man sehen, ob er die Farbe des Teppichs angreift. Sollte das Pulver zur Reinigung infrage kommen, muss man den Teppich gründlich absaugen, bevor man das Pulver auf ihm verteilen kann. Anschließend muss man es mit einer Bürste einarbeiten und anschließend absaugen.

Die Teppichreinigung mit einem Dampfgerät bedarf der richtigen Temperatur. Es darf nicht zu heiß eingestellt sein, denn sonst würde der Schmutz in das Gewebe eingebrannt werden und ließe sich dann nicht mehr (oder nur sehr schwer) entfernen.

Kleine Teppiche aus Baumwolle, Polyester, Polyacryl oder Viskose kann man bei einem pflegeleichten Programm und 30 Grad in der Waschmaschine waschen. Allerdings sollte man auf den Schleudergang verzichten. Es empfiehlt sich zudem, ein Feinwaschmittel oder ein Wollwaschmittel zu benutzen. Aber Vorsicht: Bei der Wäsche mit einem der Mittel muss dieses vollständig ausgespült werden, sonst wird der Schmutz zukünftig hartnäckiger gebunden.

Mindestens einmal die Woche sollte man seinen Teppich mit einem Bürstenkopf absaugen. Dadurch werden die Fasern gelockert und der Schmutz kann sich besser lösen. Allerdings kann das Saugen dem Teppich schaden, wenn sich Sand oder Staub in ihm abgesetzt haben – der Effekt wäre dann ähnlich wie bei Schmirgelpapier.

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Wenn all diese Mittel nicht dabei helfen, Flecken zu entfernen, bleibt nur noch der Teppichexperte mit einer Intensivreinigung. Die empfiehlt sich generell bei großen Teppichböden, die nicht in der Waschmaschine oder Badewanne gewaschen werden können. Generell sollte sie bei allen Arten von Teppichen mindestens alle zwei Jahre durchgeführt werden.

Die Reinigung der Teppiche unterscheidet sich übrigens auch je nach Teppichart. Einen Hochflorteppich muss man beispielsweise regelmäßig mit einer glatten Teppichdrüse saugen. Kleinere Exemplare kann man auch in einer Badewanne mit lauwarmem Wasser reinigen. Am besten wäscht man ihn erst einmal aus und lässt ihn dann in einer Mischung aus Wasser und Shampoo einwirken, bis man ihn wieder abspült und auf einer Teppichstange trocknen lässt.

Wollteppiche hingegen (auch solche aus Filz) darf man nur sanft mit lauwarmem Wasser und Wollwaschmittel reinigen. Auch er darf nur in dem Wasser eingelegt und nicht geschrubbt werden.

Unabhängig von der akuten Fleckentfernung sollten Teppiche auch regelmäßig grundgereinigt werden. Dabei entscheidet nicht nur die Teppichart über die Behandlung, auch die Jahreszeiten sind relevant.

Im Frühjahr können Teppiche ganz klassisch ausgeklopft werden. Wichtig hierbei: nur die Unterseite ausklopfen, sonst wird der Schmutz noch tiefer eingearbeitet.

Der Sommer ist perfekt für eine nasse Reinigung, denn der Teppich kann in der Sonne trocknen. Auch hier muss man aber vorsichtig sein, denn das Sonnenlicht kann den Stoff ausbleichen – vor allem wenn man ihn zuvor mit Zitronensaft behandelt hat. Und tatsächlich ist auch im Winter eine Reinigung möglich – mit Schnee. Dafür muss man den Teppich mit der Oberseite auf den Schnee legen und warten. Durch die Feuchtigkeit wird er gereinigt, ohne klitschnass zu werden.

Neben der Reinigung ist auch ein Schutz des Teppichs unverzichtbar. Einen sauberen oder frisch gereinigten Teppich muss man imprägnieren. Dafür benutzt man am besten ein Textil-Imprägnierspray, das PFC-frei ist – das ist wichtig, um Chemikalien zu vermeiden. Das Mittel muss kurz auf den Teppich gesprüht werden und anschließend antrocknen.