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2022-12-08 11:54:55 By : Mr. Raymond Ren

Von Sarah Brockhaus Kategorien: Umweltschutz 22. März 2022, 15:35 Uhr

Polyacryl sieht ähnlich aus wie Wolle, ist aber bedenklich für die Umwelt. Wo die Chemiefaser vorkommt und was sie so problematisch macht, erklären wir dir hier.

Polyacryl (eigentlich Polyacrylnitril) ist eine Kunststofffaser, aus der vor allem Textilien gefertigt werden. Sie besteht zu 85 Prozent aus kettenartig verbundenen Acrylnitrilmolekülen.

Wegen seiner bauschigen Konsistenz wird der Stoff vor allem für Pelzimitationen, Decken und Pullover verwendet. Auch Stofftiere, Farbwalzen für Malerarbeiten und viele Bodenbeläge bestehen aus Polyacryl. Die Eigenschaften machen die Faser auch für Sportkleidung interessant.

Darum ist Polyacryl so beliebt:

Jährlich werden 133.000 Tonnen Polyacryl in Deutschland produziert. Nur Polyester und cellulosische Fasern werden noch häufiger hergestellt. Meistens wird Polyacryl nicht in Reinform, sondern mit Wolle oder Baumwolle gemischt verarbeitet, die Naturfasern verfilzen dadurch weniger.

Polyacryl ist allerdings nicht hitzebeständig. Wenn die Fasern verbrennen oder zu stark erhitzt werden, entwickeln sie Blausäure: Diese ist extrem giftig, und kann über die Atemwege oder die Haut in den Körper gelangen. Um das zu verhindern, solltest du Polyacryl-Textilien nicht über 40 Grad waschen. Bügle sie nicht zu heiß und trockne sie nicht im Trockner.

Synthetische Stoffe werden aus Kohle, Erdgas und Erdöl hergestellt, also endlichen Ressourcen. So auch Polyacryl:

Fazit: Aus ökologischer Sicht sind Polyacrylfasern nicht zu empfehlen. Wenn du Textilien auf Polyacryl besitzt, solltest du sie möglichst lange nutzen und nur waschen, wenn es wirklich nötig ist. Die Deutsche Meeresstiftung empfiehlt, Polyacryltextilien mit Flüssigwaschmittel in vollbeladenen Maschinen zu waschen – bei eher kurzen Waschgängen und geringer Schleuder-Drehzahl. Du kannst dabei auch auf einen Waschbeutel wie den Guppyfriendzurückgreifen, sodass Mikroplastikpartikel nicht ins Wasser übergehen.

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Schlagwörter: Gewusst wie Plastik Verpackungen