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2022-12-08 11:49:13 By : Ms. Sherly Woo

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Nackte Fliesen oder Dielen auf dem Boden sind beim Reinigen zwar sehr praktisch, wirken aber doch etwas ungemütlich. Wohnlicher wird die gute Stube mit einem schönen Teppich auf dem Boden. Hier ist die Auswahl groß: Orient, Flokati oder naturbelassener Sisal? Wir geben einen kleinen Überblick über die verschiedenen Teppicharten, zeigen aktuelle Teppich-Trends und geben Tipps für die Teppichreinigung.

Schon mit dem Thema "Orientteppich" ließen sich Bände füllen. Diese Bezeichnung umfasst alle Teppiche, die aus dem Orient kommen, von der Türkei bis China. Die klassische Teppichgattung – die ins 5. Jahrhundert vor Christus nachgewiesen werden kann – beinhaltet sowohl handgewebte als auch sehr feine handgeknüpfte und gröber geknüpfte nomadische Qualitäten.

Auf Grund ihrer Material- und Qualitätsvielfalt können geknüpfte Orientteppiche (traditionell aus Schafwolle oder Seide) sowohl für eine hochwertige Einrichtung wie auch für das Familien-Wohnzimmer geeignet sein. Letzteres gilt vor allem dann, wenn der Teppich von einer robusten, mittelpreisigen Schafwoll-Qualität ist und über ein dunkles, lebhaftes Muster verfügt.

Wie alle Textilien mit feinem Flor, lässt sich der geknüpfte Orientteppich gut saugen und leichter von Flecken reinigen als ein Flachgewebe. Für alle Teppiche gilt: Leichten Schmutz behandelt man am besten mit einer Seifenlauge. Bei gravierenderen Flecken wie Rotwein oder Malerfarbe hilft meist nur noch die professionelle Reinigung. Auf jeden Fall sollte man immer sofort nach dem Malheur die verschüttete Flüssigkeit mit dem Küchenpapier aufsaugen. Teppichexperten empfehlen für hochwertige Teppiche aus natürlichen Materialien eine professionelle Reinigung im Zweijahresturnus.

Handgewebte Kelims – eine Unterart des Orientteppichs – sind florlose Flachgewebe aus Schafwolle. Sie haben den Vorteil, dass man ihr Muster auf beiden Seiten sehen kann und dass sie deshalb auch beidseitig nutzbar sind. Im Gegensatz zu geknüpften Teppichen erweisen sie sich dennoch als empfindlicher, denn Flecken dringen ohne den Flor-Puffer sofort in das ganze Gewebe ein.

Als Alternative zum zeitaufwändigen Knüpfen hat sich das sogenannte "Handtufting" von Teppichen durchgesetzt: Im Rahmen dieses Verfahrens wird Florgarn (wahlweise Wolle, Kunstfaser oder Mischgewebe) mit einer Gaspistole büschelweise auf ein Trägergewebe aufgebracht. Das Handtufting per Pistole lässt sich relativ schnell bewältigen. In Niedriglohnländern wie China, Thailand oder Indien werden so kostengünstig Teppiche mit den unkomplizierten Pflegeeigenschaften eines Velours gefertigt. Selbst mit aufwändigen Mustern versehen, ist ein handgetufteter Teppich schon unter 500 Euro zu haben.

Teppiche werden längst auch per Maschine getuftet oder gewebt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Selbst komplizierte Muster und Strukturen lassen sich inzwischen kostengünstig oder zumindest bezahlbar herstellen. Wie der Arbeitskreis Teppichwäscher bekundet, ist die maschinengefertigte Qualität heute dank Hightech auch längst nicht mehr notwendigerweise schlechter als handgefertigte Ware.

Sie nennen sich Shaggy-, Hochflor- oder Flokatiteppiche: Bodenbeläge mit hohem Flor oder langen Schlingen. Es gibt sie sowohl in Wolle als auch aus Kunstfaser, und sie eignen sich je nach Ausführung für Jugend- und Wohnzimmer gleichermaßen. Einige Hinweise sollte man dennoch beachten: Für die wöchentliche Reinigung mit dem Staubsauger wählt man am besten eine mittlere Saugintensität und die glatte Düse. Mit dieser sollte mehrmals in verschiedene Richtungen über den Teppich gesaugt werden, damit sich die Fasern wieder gut aufrichten. Darüber hinaus sollten Shaggys regelmäßig ausgeschüttelt und (wenn es sich um einen hochwertigen Wollteppich handelt) zirka alle zwei Jahre zur professionellen Reinigung gegeben werden. Für Hausstauballergiker sind diese Teppiche allerdings nicht geeignet. Diese wählen am besten einen kurzflorigen, extrem dichten Teppich aus einem für sie verträglichen Material.

Sprechen Teppichexperten von "Naturfaser-Teppichen", dann meinen sie in der Regel Teppiche aus Pflanzenfasern. Verwendet wird hierfür unter anderem Seegras, Jute, Sisal, Kokosfaser oder Papier. Besonders der Sisalteppich erfreut sich aktuell einer großen Beliebtheit. Er ist nicht nur außerordentlich robust, sondern darüber hinaus antistatisch und wärmend. Moderne Sisalteppiche lassen sich einfach absaugen. Kleinere Flecken können in der Regel abgetupft und dann vorsichtig mit einer ph-neutralen Seifenlauge entfernt werden. Achtung, Allergiker: Nicht alle Nasen tolerieren die Sisalfaser. Gegebenenfalls vor der Anschaffung einen Test machen!

Wer sein Heim gerne nach den neuesten Trends einrichtet, sollte nach Orientteppichen im Vintage- oder Usedlook – gerne auch neu eingefärbt – Ausschau halten. Auch für das superangesagte Oudoor-Wohnen halten Teppichanbieter robuste Qualitäten bereit. Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, holt sich Teppiche aus recyceltem (oder zumindest recycelbarem) Material ins Haus.